Im Jahr des Drachen

Know-how aus China

Technisch beherrschen die Chinesen den Bau von Handys und Smartphones mit aktuellen Komponenten zweifellos. Zudem sind sie in der Lage, in puncto Kosten mit jedem anderen Hersteller mitzuhalten – wenn nicht gar ihn deutlich zu unterbieten. Die Löhne sind in China noch immer niedrig und es gibt ein großes Potenzial an Arbeitskräften.
Doch vor allem Design und Vermarktung waren in der Vergangenheit hohe Hürden für chinesische Unternehmen, die teilweise einfach nur Erfolgsmuster aus dem Westen kopierten. Um das zu ändern, werden in diesen Bereichen zunehmend lokale Kräfte angeheuert und auch die optische Gestaltung der Produkte erfolgt weitgehend in externen Designstudios. Die neuen Geräte wie das Huawei-Tablet präsentieren sich entsprechend hochwertig und durchaus gefällig.
Huawei und ZTE sind wohl die aussichtsreichsten Kandidaten aus China; sie verfügen auch über die Ressourcen, eine breite Marktpräsenz zu erreichen und die schwierige Anfangsphase zu überstehen. Ein weiterer Player mit einer recht kleinen Präsenz auf dem deutschen Markt ist TCT Mobile mit seiner Marke Alcatel, der zum Elektronikkozern TCL gehört. Eine Rolle im Smartphone-Geschäft könnte zukünftig der PC-Gigant Lenovo spielen, der in China bereits ein Gerät verkauft. Durch den Kauf des deutschen Computeranbieters Medion stärkt Lenovo seine Präsenz hierzulande und könnte die Palette ausweiten.
Während Lenovo in der chinesischen Hauptstadt Beijing beheimatet ist, haben Huawei und ZTE ihren Firmensitz in Shenzhen: Die dynamische Metropole im Perlflussdelta entstand erst Ende der 70er-Jahre als günstiger Produktionsstandort an der Grenze zu Hongkong und hat heute mehr als zehn Millionen Einwohner. Der viertwichtigste Wirtschaftsstandort Chinas hat das höchste Durchschnittseinkommen des Landes und einen der größten Häfen der Welt. Unter den dortigen Werktätigen sind immer mehr und besser geschulte Ingenieure, die Chinas Firmen technologisch vorantreiben: Mit diesem Potenzial setzt der Drache zu seinem nächsten Sprung an.




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