Galaxy Note Pro 12.2 LTE 21.03.2014, 14:57 Uhr

König der Androiden

Mit dem Galaxy Note Pro 12.2 LTE bringt Samsung eine neue Display-Größe bei Android-Tablets ins Spiel. Das Flaggschiff der Koreaner muss im Test zeigen, ob es überhaupt noch alltagstauglich ist.
Von 7 bis 10 Zoll reicht normalerweise die Fläche von Tablets, wobei viele Kunden aktuell zu den kompakteren und günstigeren Einsteigermodellen greifen. Samsung erweitert dagegen jetzt seine breite Tablet-Palette nach oben und bringt das Galaxy Note Pro 12.2 als neues Flaggschiff. Es kostet mit LTE-Modul stolze 899 Euro, die reine WLAN-Variante liegt immer noch bei 779 Euro. Das sind Preise, die sogar noch das teuerste iPad mit 128 GB und LTE um 30 Euro überbieten.
Aber der Dauerrivale aus Kalifornien hat ja auch „nur“ ein 9,7-Zoll-Display, das im Vergleich geradezu klein wirkt. Die 12,2 Zoll Diagonale des Samsung entsprechen immerhin 30,99 Zentimetern. Zusammen mit der sehr hohen WQXGA-Auflösung von 2.560 mal 1.600 Pixeln setzt die helle und leuchtstarke Anzeige einen neuen Maßstab. Wer darauf etwa einen Film anschauen will, findet kaum etwas Vergleichbares.
Samsung hat zudem nachgedacht und eine Funktion eingebaut, mit der sich der Bildschirm in bis zu vier Fenster aufteilen lässt, in denen parallel mit unterschiedlichen Funktionen gearbeitet werden kann. Dann gibt es trotz des eigentlich schnellen 2,3-Ghz-Quadcore-Prozessors und 3 GB Arbeitsspeicher schon mal leichte Verzögerungen und Ruckler beim Abspielen von Videos, im Alltag reicht die Geschwindigkeit aber vollkommen aus.

Gewichtiges Tablet mit gewaltigem Akku

Allerdings hat die optische Opulenz auch eine Kehrseite, denn das Mega-Tablet bringt stolze 753 Gramm auf die Waage, was sich bei längerem Halten doch deutlich bemerkbar macht. In der Tasche beansprucht es ebenfalls seinen Raum, so dass die Mobilität etwas eingeschränkt ist – zumindest ist es mit knapp 8 Millimetern schön schlank.
Die Verarbeitung und die Anmutung des Gehäuses mit seiner griffigen Rückseite in Kunstleder-Optik und einem Rahmen aus Aluminium sind sehr gut. An der Seite steckt der „S-Pen“ genannte Stift, der die Bedienung erleichtern soll. Schon beim Herausziehen wird ein Menü für dessen spezielle Funktionen aktiviert. Dazu gehören handschriftliche Notizen auf dem Display oder eine Auswahl von Menüfunktionen, ohne den Bildschirm überhaupt zu berühren.
Ansonsten wurde die Android-Oberfläche in der aktuellen Version 4.4 durch das Samsung-Interface modifiziert, was nicht jedem gefallen wird, etwa wenn ein Screen von Nachrichtendiensten belegt wird. Immerhin gibt es eine große Auswahl nützlicher Apps wie den Remote-Zugriff auf den heimischen PC gleich beim Kauf zum Tablet.
Der fest eingebaute Akku hielt in unserem Test auch bei intensiver Nutzung des LTE-fähigen Mobilfunkmoduls mehrere Tage durch, was angesichts einer gewaltigen Kapazität von 9.500 mAh auch nicht verwundert.
Die rückwärtige 8-Megapixel-Kamera schießt für ein Tablet gute Bilder, allerdings fällt es schwer, das gewichtige Tablet beim Schnappschuss ruhig zu halten. Die Frontkamera ist mit 2 Megapixel auch für Selfies von höherer Qualität geeignet.

Fazit zum Galaxy Note Pro 12.2 LTE

So stellt Samsung am Ende mit dem Galaxy Note Pro 12.2 den neuen König der Tablets. Allerdings stößt das Konzept, zumindest was Größe und Gewicht betrifft,  auch an seine Grenzen. Vielen Kunden wird auch der Preis zu hoch sein. Man darf indes gespannt sein, ob Apple als Reaktion bei der Display-Größe des iPad auch noch einmal nachlegt.
100-85 Punkte: sehr gut; 84-70 Punkte: gut; 69-50 Punkte: befriedigend; 49-30 Punkte: ausreichend; 29-0 Punkte: mangelhaft




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