Vom Hype zum Trend 23.03.2017, 12:00 Uhr

VR ist Innovations-Treiber für den B2B-Bereich

Virtual Reality ist schwer angesagt. Aber wo hört die Spielerei auf, wo fängt das Business an? Martin Böker, Director B2B bei Samsung Electronics, liefert im Interview die Antworten.
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Martin Böker: Mit Hilfe von VR können interne Prozesse eines Unternehmens optimiert und die Interaktion mit Kunden neu gestaltet werden.
Quelle: Samsung
Kaum eine Technik macht gerade so viel Furore wie Virtual und Augmented Reality. Warum das keine Spielerei, sondern eine wichtige Business-Technologie ist, begründet Martin Böker, Director B2B von Samsung Electronics, im Gespräch mit Telecom Handel.
Telecom Handel: Sind Virtual Reality und Augmented Reality Ihrer Meinung nach nur ein Hype oder ein echter Trend?
Böker: Ganz klar ein echter Trend. Die VR-Technologie entwickelt sich rasant und schreibt schon jetzt Erfolgsgeschichte. Allein in Deutschland haben wir bisher 200.000 Gear-VR-Brillen verkauft. In Europa waren es im letzten Jahr insgesamt 500.000 und weltweit sogar 5 Millionen. Anwender weltweit haben etwa 10 Millionen Stunden lang VR-Videos angeschaut. VR war schon 2016 ein globaler Wachstumsmarkt und bis 2025 sollen die Umsätze auf weltweit 80 Milliarden Dollar steigen. Wir sind überzeugt, dass VR in der Kombina­tion mit AR schnell weiteren Zuspruch finden wird.
Samsung ist bisher vorrangig für Consumer-Produkte bekannt. Seit einiger Zeit setzen Sie auch verstärkt auf B2B. Was macht den Geschäftsbereich für Sie interessant?
Böker: Wir haben erkannt, dass die VR-Technologie nicht nur großes Potenzial im Consumer-Bereich hat, sondern auch Innovationstreiber für B2B ist. Durch realitätsnahe Erlebniswelten können neue Geschäftsmodelle kreiert und bestehende Geschäftsmodelle belebt werden. Unser Ziel ist es, Unternehmen umfassende Lösungen für das vernetzte, mobile Zeitalter anzubieten. Dafür übersetzen wir Trends und Technologien aus dem Consumer-Umfeld in smarte Business-Lösungen. Mit Hilfe von VR können interne Prozesse eines Unternehmens optimiert und die Interaktion mit Kunden neu gestaltet werden. Gerade die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der VR-Technologie im B2B-Umfeld machen es so spannend.
VR wird oft mit Beispielen aus dem Consumer- und Gaming-Umfeld illustriert. Was bringt VR-Technik für Unternehmen? Wo liegt das größere Potenzial – im Consumer- oder im B2B-Bereich?
Böker: Die VR-Technologie findet sowohl im Consumer- als auch im B2B-Bereich vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Ein gutes Beispiel für die Schlagkraft bei B2B ist der Bereich Marketing und Sales. VR bietet nicht nur Lösungen für den PoS und kann den Vertrieb in Verkaufsgesprächen unterstützen. Längst schon hat sich immersives Marketing zu einem wichtigen Trend in der Werbebranche entwickelt: Dreidimensionale Marken-, Produkt- und Innovationswelten können durch VR unmittelbar für die Kunden erlebbar gemacht werden. Sie ermöglichen neue Formen des Storytellings und schaffen durch realitätsnahe Eindrücke eine besondere Emotionalität und Intensität des Erlebens – der Kunde wird direkt in das Geschehen einbezogen. Aber auch im Industrieumfeld bietet die VR-Technologie zahlreiche Anwendungsszenarien – sie ermöglicht beispielsweise Ingenieuren und Designern realitätsnahe Simulationen und erleichtert die standortübergreifende Zusammenarbeit von Entwicklungsteams.




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