Hardware Review 07.10.2013, 11:50 Uhr

Gigaset Elements im Test: Sicherheit zum Nachrüsten

Das Alarmsystem Elements von Gigaset überzeugt im Test durch simple Einrichtung und einfache Handhabung. Allerdings sind die Preise für Nachrüst-Komponenten nicht gerade billig.
Wenn Sie diesen Artikel fertig gelesen haben, wurde in Deutschland – zumindest statistisch – dreimal in ein Haus oder eine Wohnung eingebrochen. Dabei könnte ein Großteil der Einbrüche schon im Ansatz vereitelt werden, denn der Polizei zufolge lassen sich Diebe oft durch Alarmanlagen oder Bewegungssensoren mit Beleuchtungsaktivierung in die Flucht schlagen.
Passend zur am meisten einbruchgefährdeten Jahreszeit hat Gigaset nun mit Elements ein Alarmsystem auf DECT-Basis zum Nachrüsten auf den Markt gebracht. Wir haben das Starterpaket bestehend aus Basis, Tür- und Bewegungssensor getestet.
Die Komponenten sind sehr gut verarbeitet, und auch ohne einen Blick auf die Bedienungsanleitung vergingen vom Auspacken bis zur fertigen Installation nur knapp zehn Minuten. Die Basis wird via Ethernet an den Router angeschlossen und hat ein Stromkabel. Die Sensoren werden mit Batterie bis zu zwei Jahre mit Energie versorgt und können mittels doppelseitigen Klebe-Pads überall angebracht werden – für den Bewegungssensor gibt es auch einen Aufsteller. Die Koppelung der Sensoren mit der Basis geschieht durch gleichzeitiges Drücken der jeweils einzigen Tasten an den Geräten – sehr simpel.
Sind alle Sensoren angebracht und verbunden, leitet die kostenlose App für iOS und Android durch den Kalibrierungsvorgang: Einmal Türe öffnen, dann wieder schließen, fertig. Der Türsensor kann unterscheiden, ob die Türe mit einem Schlüssel aufgesperrt, von innen geöffnet wird oder ob jemand mit einem Brecheisen oder mittels Fußtritten versucht, Zutritt zu erlangen. In letzterem Fall ertönt eine Minute lang ein sehr lauter Alarmton. Im Test konnten wir den Alarm durch heftiges Zuschlagen der Türe auslösen, was den Erschütterungen bei einem gewaltsamen Einbruchsversuch nahekommen dürfte.
Macht sich der Dieb allerdings am Türschloss zu schaffen, kann der Sensor kein ungewolltes Eindringen registrieren. Der Bewegungssensor funktionierte im Test ebenfalls, wie er sollte. Das Gerät­ nahm nur Bewegungen von Menschen wahr, unser Testkater Mikesch ließ ihn hingegen kalt.

Nachbarschaftshilfe

Elements ist wie andere Sicherheitsprodukte eine Lösung, von der man hofft, dass sie nie zum Einsatz kommt. Sollte aber der Ernstfall eintreten, kann man sich über Push-Nachrichten oder per E-Mail informieren lassen. Darin ist genau beschrieben, welcher Sensor wann welches Ereignis aufgezeichnet hat, über den Telefonbuchzugriff kann man dann die Nachbarn alarmieren. Wer seinen Nachbarn vertraut, kann diesen auch seine Elements-Kenndaten zur Verfügung stellen, so dass diese über die App direkt informiert werden, was wertvolle Minuten sparen kann. Für die Zukunft plant Gigaset zudem eine SMS-Benachrichtigung.
Insgesamt funktionierte das Starter-Paket ohne Probleme, die Geräte sind gut verarbeitet und einfach zu installieren. Eine vollwertige Alarmanlage stellt das System aber nicht dar, was auch auf der Internetseite von Elements mehrfach zu lesen ist. Denn bei einem Ausfall der Stromversorgung oder des Internets funktioniert Elements nicht, auch kann – zumindest derzeit – keine IP-Kamera angeschlossen oder ein direkter Notruf zu einem Sicherheitsdienst oder der Polizei abgesetzt werden. Dafür ist das Starter-Set mit 199 Euro auch deutlich günstiger als eine professionelle Lösung, auch wenn die einzelnen Nachrüstsensoren mit jeweils rund 50 Euro recht teuer sind.




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