19.03.2014, 09:36 Uhr

T-Systems streicht 4.900 Stellen

Nun also doch: Die Telekom-Geschäftskundensparte muss sparen - und baut dafür massiv Arbeitsplätze ab. Betriebsbedingte Kündigungen soll es aber nicht geben.
Fast jeder sechste T-Systems-Mitarbeiter verliert seinen Job: Wie die Geschäftskundensparte der Telekom nun bestätigte, steht ein massiver Stellenabbau bevor. Bis Ende 2015 streicht der Konzern 4.900 Stellen in Deutschland. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 28.000 Mitarbeiter in Deutschland, weltweit arbeiten mehr als 50.000 Menschen für T-Systems.
Wie das Unternehmen bekannt gab, wolle man allerdings auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Mehr als 900 Arbeitsplätze seien bereits durch natürliche Fluktuation abgebaut worden, bis Ende dieses Jahres soll diese Zahl auf 2.700 ansteigen und im kommenden Jahr sollen noch einmal 2.200 Arbeitsplätze wegfallen.
So habe der Konzern bereits in Betriebsversammlungen die Belegschaft über die Sparpläne informiert, gleichzeitig verhandle man mit den Betriebsräten über die Umsetzung des Umbauplans. Dies dürfte sich indes schwierig gestalten, denn parallel dazu laufen derzeit Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi. Diese fordert unter anderem für die T-Systems-Mitarbeiter 5,5 Prozent mehr Gehalt, und einen Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen. Das Ergebnis dieser Verhandlungen dürfte sich demnach noch hinziehen.
Hintergrund: T-Systems betreut im Telekom-Konzern Großkunden wie beispielsweise Shell, die IT- und TK-Services an das Unternehmen auslagern. Seit geraumer Zeit gilt die Telekom-Tochter als Sorgenkind des Konzerns, da die Margen in diesem Bereich unter Druck stehen. Nun möchte die Telekom die Sparte neu aufstellen und unter anderem mit Cloud- und Plattformbasierten Dienstleistungen vor allem im IT-Umfeld wachsen.
Eine ähnliche Produktstrategie verfolgt die Telekom im Übrigen auch im B2B-Bereich für KMUs: Auf der CeBIT hatte Niek van Damme, Vorstandsmitglied der Telekom, gemeinsam mit dem T-Systems-Chef Reinhard Clemens im Zuge der so genannten Mittelstandsinitiative angekündigt, künftig mehr Services im IT- und Cloud-Umfeld auch für kleinere Unternehmen anzubieten. "Der reine TK-Markt stagniert", so damals die Begründung von van Damme. 




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