Geschäftszahlen
22.03.2018, 13:56 Uhr

Nach Drillisch-Übernahme: United Internet setzt weiter auf Wachstum

United Internet konnte im abgelaufenen Jahr deutlich mehr Umsatz und Gewinne verzeichnen. Einen entscheidenden Beitrag zu dieser positiven Geschäftsentwicklung hat der übernommene Mobilfunkanbieter Drillisch geleistet.
United-Internet-Chef Ralph Dommermuth
(Quelle: United Internet)
Der Telekommunikations-Konzern United Internet will nach der Übernahme des Mobilfunkanbieters Drillisch kräftig in weiteres Wachstum investieren. Im ersten vollen gemeinsamen Jahr will United Internet rund 300 Millionen Euro zusätzlich in Subventionen für Smartphones stecken, wie das TecDax-Schwergewicht am Mittwochabend mitteilte. Das soll dabei helfen, insgesamt rund 1,2 Millionen neue Kundenverträge im Mobilfunk sowie bei DSL-Internet zu gewinnen.
United-Internet-Chef und Großaktionär Ralph Dommermuth will unter anderem bei den Internetmarken des Konzerns, GMX und Web.de, sowie bei den Drillisch-Marken Smartmobil und Yourfone mit günstigeren Smartphones und höheren Werbebudgets punkten. Ende 2017 hatte der Konzern rund 22,9 Millionen Kundenverträge bei Internetzugang, Mobilfunk und den Online-Gewerbeanwendungen. Ohne die Übernahmen von Drillisch und dem Webhosting-Anbieter Strato gewann United Internet aus eigener Kraft im vergangenen Jahr rund 880.000 neue Kunden.
Am Donnerstagvormittag rutschte die United-Internet-Aktie kurz nach Handelsstart um rund acht 8 Prozent ab. Commerzbank-Analystin Heike Pauls sah das in der neuen Prognose angepeilte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 1,2 Milliarden Euro zwar nominell in der Höhe wie am Markt erwartet. Allerdings steigt das operative Ergebnis allein aus der Änderung von Bilanzregeln um rund 300 Millionen Euro. Mit den zusätzlichen 300 Millionen Euro an Rabatten für Telefone hatte die Expertin nicht gerechnet.
Die Ankündigung steigender Zuschüsse für Smartphones und einer Wiederbelebung der Zahl der Neukunden dürfte den Wettbewerb auf dem deutschen Markt verschärfen, schrieb Analyst Joshua Mills von Goldman Sachs. Die Wachstumsinitiative habe einen hohen Preis. Die Prognose für den operativen Gewinn in diesem Jahr dürfte daher um rund 40 Prozent unter der gegenwärtigen Konsensschätzung liegen.




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