Übernahme 09.01.2015, 09:00 Uhr

Fexcom kauft 65 Phone-House-Shops

Phone House hat 65 Shops an den Distributor Fexcom verkauft, stellt sich strategisch neu auf und plant den Umzug des Firmensitzes. Fexcom wiederum will im laufenden Jahr weiter expandieren.
(Quelle: The Phone House)
Der bislang schwerpunktmäßig in den neuen Bundesländern tätige Distributor Fexcom hat 65 Phone-House-Shops übernommen, die bereits im ersten Quartal 2015 vollständig in die eigenen Vertriebsstrukturen inte­griert werden sollen. Betroffen sind die bisher durch Phone House direkt geführten Standorte, deren Mitarbeiter alle weiterbeschäftigt werden. Die gleichnamige Franchise-Kette verbleibt indes im Unternehmen, und auch an der Betreuung der Franchise-Partner soll sich nichts ändern.
Auf Nachfrage von Telecom Handel gab Frank Demmer, der bei Fexcom seit September 2014 den Vertrieb und die Expan­sion in den alten Bundesländern verantwortet, bekannt, dass die Markenrechte für den Brand „Phone House“ noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres bestehen bleiben. Bis dahin soll über ein neues Shop­Layout in enger Abstimmung mit den Netzbetreibern entschieden werden. Dabei sei Fexcom jedoch nicht bestrebt, eine eigene Marke zu etablieren.
„Die Infrastruktur, die wir mit den Phone­-House-Shops übernommen haben, ermöglicht es uns, flächendeckend weitere Standorte zu erschließen und anzubinden“, so Demmer. Bereits zum 1. April 2015 sei der Abschluss einer weiteren, wenn auch kleineren Akquisition geplant; zum Übernahmekandidaten wollte sich der Manager zum aktuellen Zeitpunkt indes nicht äußern. Derzeit betreibt Fexcom 114 Läden, darunter 50 Base- und 25 Telefónica-Partnershops, die sich allesamt in den neuen Bundesländern befinden. Ende des Jahres soll die Gesamtzahl bundesweit bei rund 200 liegen; diesen Wachstumskurs will Demmer auch künftig verfolgen – „chancengetrieben“.

Phone House stellt sich strategisch neu auf

Unterdessen ist bei Phone House eine umfangreiche strategische Neuaufstellung Hintergrund für den Verkauf der eigenen Filialen. „Die Übergabe der Shops gehört zu einer langfristig angelegten Strategie“, so Phone-House-Geschäftsführer Stefan Duelli im Gespräch mit Telecom Handel. Und weiter: „Wir sind davon überzeugt, dass eine Retail-Kette mit nur 100 Outlets deutschlandweit heute wenig profitabel betrieben werden kann.“ Unter der Marke Phone House firmierten zuletzt 70 eigene und 30 Franchise-Shops; fünf eigene Shops sollen intern in alternative Betriebsformen überführt werden.
In Zukunft will sich Phone House stärker als Service- und Dienstleistungsanbieter positionieren – und seine Vertriebsoberfläche deutlich ausbauen. Im Fokus soll dabei die Eröffnung von Netzbetreiber-Stores stehen; allein für das Jahr 2015 sind etwa 15 bis 20 weitere Telekom-Shops geplant, deren Standorte zum Teil bereits feststehen.
Zweites Standbein der Wachstumspläne ist der Bereich Kooperations- und Franchise-Partner. Hier will das Unternehmen primär freie Fachhändler mit Interesse an einer engen Bindung an ihren Distributor ansprechen – und Filialisten oder Partnershop-Betreiber, die von den Shop-Schließungen infolge der Fusion von Telefónica und E-Plus betroffen sind. Der Phone-House-Chef rechnet dabei noch vor Ende des Jahres mit einem Wachstum in „signifikanter Größenordnung“.
In einem weiteren Schritt soll das Phone-­House-Franchise-Konzept mit dem KoPa-Modell der Distributionsmarke MobileWorld in einem neuen Bereich „PoS Vertrieb“ zusammengefasst werden. „Mit dieser Neuaufstellung wollen wir den veränderten Marktgegebenheiten Rechnung tragen“, so Duelli. Auch der für dieses Frühjahr geplante Umzug der Firmenzentrale von Münster nach Essen sei Bestandteil der neuen Strategie.





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