Datenskandal 05.04.2018, 15:19 Uhr

Facebook: Vermutlich rund 310.000 deutsche Betroffene

Der Facebook-Datenskandal scheint größer als bisher angenommen zu sein. Weltweit seien Informationen von möglicherweise bis zu 87 Millionen Mitgliedern unrechtmäßig an Cambridge Analytica gelangt, in Deutschland könnten rund 310.000 Nutzer betroffen sein.
(Quelle: shutterstock.com/GongTo)
Von dem Facebook-Datenskandal um Cambridge Analytica könnten rund 310.000 Nutzer aus Deutschland betroffen sein. Weltweit seien Informationen von möglicherweise bis zu 87 Millionen Mitgliedern unrechtmäßig zu der Analyse-Firma gelangt, teilte das Online-Netzwerk mit. Der Datenskandal könnte damit noch deutlich größer sein als bisher angenommen. Cambridge Analytica erklärte unterdessen, man habe von einem App-Entwickler nur Datensätze zu 30 Millionen Nutzern erhalten.
Bei dem Datenskandal hatte der Entwickler einer Umfrage-App Informationen von Nutzern an die Analysefirma Cambridge Analytica weitergereicht, die unter anderem für das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump gearbeitet hatte. Dabei geht es nicht nur um die Daten der Umfrage-Teilnehmer, sondern auch um die ihrer Facebook-Freunde. Das erklärt die hohe Zahl der betroffenen Nutzer.
An der Umfrage hätten sich lediglich 65 Nutzer aus Deutschland beteiligt, wie Facebook auf Anfrage mitteilte. Über die Erfassung der Informationen von Freunden - auch durch Verbindungen zu Nutzern in anderen Ländern - könnten bis zu 309.815 Facebook-Mitglieder aus Deutschland betroffen sein.
Das sei die von Facebook errechnete maximale Zahl möglicher Betroffener - dies gilt auch für die weltweite Schätzung von bis zu 87 Millionen Nutzern. Zuvor war in Medienberichten stets von insgesamt rund 50 Millionen betroffenen Nutzern die Rede. Facebook selbst sprach bisher von "Dutzenden Millionen" Mitgliedern.
Der Daten-Missbrauch soll den aktualisierten Angaben zufolge vor allem Nutzer in den USA betreffen: Dort sieht Facebook potenziell 70,6 Millionen Betroffene. Auf Platz zwei folgen mit weitem Abstand die Philippinen mit nahezu 1,2 Millionen. In Großbritannien könnten es fast 1,1 Millionen sein.
Cambridge Analytica betonte, man habe die Facebook-Datensätze nicht im US-Wahlkampf eingesetzt. Die Firma half der Trump-Kampagne unter anderem, gezielt Werbung bei Facebook zu platzieren, die seine Anhänger mobilisieren und die Befürworter der Gegenkandidatin Hillary Clinton entmutigen sollte.




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