Ein Laden mit Charakter

Vom richtigen Farbenspiel

Ein gutes und preisgünstiges Mittel, um einen Laden mit einem einheitlichen Charakter auszustatten, ist ein stimmiges Farbkonzept. Telekommunikations-Händler haben es dabei nicht ganz leicht: Denn nicht nur die kleinteiligen und teilweise bunten Produkte wie Smartphones und deren Zubehör setzen farbige Akzente im Shop, auch die Logos und Werbeaufsteller der Netzbetreiber tragen zum farblichen Chaos bei.
Da ist weniger oft mehr, mahnt die Design-Expertin am Beispiel von Uwe Gillners Charakter-Shop an. Der hat eine Wand in einem lebhaften Meerblau gestrichen – „eine tolle Farbe“, findet der Händler. Schade nur, dass sich das Meerblau aufs Schönste mit dem Nokia-Blau in der Produktwand gleich nebenan beißt. Eine andere Wand leuchtet in Mattgelb – nicht unbedingt der beste Kontrast zu den ausgerechnet dort präsentierten Telekom-Produkten in Knallpink. „Hier sollte man mit der Farbe besser etwas haushalten“, so Ullmann-Röttinger. „Zwei oder drei Farben sind für ein Farbkonzept genug.“
Ist das Farbkonzept aber gefunden, gilt auch hier wieder: Mit Mut durchziehen. Das rät die Expertin am Beispiel von Phone & More. Der Shop hat, passend zur nüchternen Grundaussage, ein Logo in Schwarz und Grau, das den vielfarbigen Kontrast mit den Logos der Netzbetreiber problemlos aushält. „Hier bietet es sich an, die neutralen Farben aus dem Logo in geometrischen Mustern an der Wand, zum Beispiel als Farbstreifen, wieder aufzunehmen“, rät die Innenarchitektin. „Das würde dem Raum ein einheitliches Gesicht geben.“
Dass die farbliche Gestaltung aber nicht nur für die Wandbemalung wichtig ist, zeigt ein Besuch bei Helmut Knöferle, einem Händler in Friedberg. Knöferles Hauptgeschäft sind Reparatur- und Serviceleistungen, entsprechend klein fällt sein Ladengeschäft aus, das vor allem von einem großen Beratungstresen Marke Telekom-Ladenbau dominiert wird. Das passt zum Geschäftsmodell – aber nicht zu einigen alten Ladenbau-Elementen, die aus einem helleren Holz gefertigt sind als die dunkelbraunen Telekom-Möbel. „Der Kontrast fällt sofort ins Auge und lässt die älteren Möbel billig wirken“, bemerkt Ullmann-Röttinger. „Hier würde ein bisschen passende Holzfarbe helfen – einmal über die alten Möbel drübergestrichen und schon sieht der Laden aus wie aus einem Guss.“
Es muss eben nicht immer der teure Profi-Ladenbau für Tausende von Euro sein. Auch mit etwas Farbe, ein paar günstigen Deko-Elementen und ein bisschen Liebe können Händler ihren Shop schöner und individueller machen – vorausgesetzt, sie haben ein Konzept und den Mut, es durchzuziehen.




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