Corona-Pandemie 31.03.2022, 14:00 Uhr

Maskenpflicht im Handel endet - Sorgen der Angestellten bleiben

Am 2. April fällt bundesweit die Maskenpflicht im Einzelhandel. Doch die Reaktionen sind gespalten, viele Beschäftigte sorgen sich um ihre Gesundheit. Nicht wenige Handelsketten appellieren nun bereits an ihre Kunden, auch weiterhin eine Maske zu tragen.
Mann mit Maske
(Quelle: Maridav/Shutterstock)
Nach langen Corona-Vorgaben können sich die Menschen in weiten Teilen Deutschlands darauf einstellen, ab nächster Woche wieder ohne Maske einkaufen zu gehen. Die staatliche Pflicht dazu fällt überwiegend weg, wenn die Geschäfte am Montag öffnen - gewisse Schutzvorkehrungen können aber bleiben. Der Handel geht davon aus, dass viele Kunden weiter freiwillig mit Maske kommen. Zum Schutz des Personals können vor Ort auch Hygienekonzepte umgesetzt werden. Die Gewerkschaft Verdi berichtete von Sorgen unter den Beschäftigten.
Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Der Gesetzgeber hat mit der Novelle des Infektionsschutzgesetzes entschieden, dass die Pflicht zum Tragen von Masken nur noch in Ausnahmefällen und in besonderen Hotspots angeordnet werden kann." Die Politik setze den Rahmen für die Pandemiebekämpfung - und die Unternehmen trügen alles dazu bei, die Vorgaben umzusetzen.
Prinzipiell könnten Händler von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und ein Masken-Tragen weiter vorschreiben. Dies sei nicht auszuschließen, sagte Genth. "In welchem Umfang dies praktiziert wird, werden die nächsten Wochen zeigen." Wie aus Angaben mehrerer Ketten hervorgeht, dürfte ein Großteil aber darauf verzichten. Aus Branchenkreisen hieß es, so eine firmenspezifische Maskenpflicht wäre nicht durchsetzbar.

MediaMarktSaturn wirbt weiter für das Tragen von Masken

Mehrere Handelsketten riefen indes auch weiterhin dazu auf, lieber an Masken zu denken. Der Möbelhändler Ikea erklärte, man treffe die Regelungen nach den staatlichen Vorgaben - sollte die Maskenpflicht im Handel aufgehoben werden, gelte dies auch für Ikea. "Angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens weisen wir aber gern darauf hin, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch weiterhin sich selbst und andere schützt", sagte eine Sprecherin. Vom Elektronikhändler MediaMarktSaturn hieß es: "Wir bitten unsere Kunden und werben dafür, weiterhin eine Schutzmaske zu tragen."
Die Bekleidungskette Ernsting's family erklärte: Wenn einzelne Länder die Hotspot-Regel geltend machen, gelte die Maskenpflicht weiter - und wo Länder die Pflicht aufheben, werde entsprechend gelockert. Das gelte für Kunden wie Mitarbeiter. Man empfehle jedoch, bei engerem Kontakt wie in einem Beratungsgespräch die Maske aufzusetzen, sich regelmäßig testen zu lassen und auf Symptome zu achten.
Bei der Kaufhauskette Woolworth entfällt ab kommender Woche ebenfalls die Maskenpflicht. "Das Hausrecht allein sehen wir nicht als Grundlage für solch eine einschränkende Maßnahme", sagte ein Sprecher. Auch der eigenen Belegschaft will Woolworth das Tragen von Masken nicht vorschreiben. Die Firma setzt darauf, dass Kundschaft und Belegschaft verantwortungsvoll mit der Situation umgehen. Ähnlich meldete sich die Parfümeriekette Douglas zu Wort.
Von der Buchhandelskette Thalia hieß es, die Maskenpflicht werde nach dem 3. April nicht aufrechterhalten. Den Beschäftigten würden weiter Selbsttests und Masken zur Verfügung gestellt, die Nutzung sei freiwillig. Auch beim Textilhändler Primark fällt die Maskenpflicht. "Wenn es keine gesetzliche Vorschrift gibt, empfehlen wir das Tragen von Masken", sagte eine Sprecherin. Man hoffe, "dass die Menschen auch weiterhin an andere denken und sie tragen, wenn sie können".




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