Mut zur Größe: Das iPad Pro im Test


Premiere für die Apple-Tastatur

Erstmals gibt es von Apple für 179 Euro auch das Smart Keyboard, eine sehr dünne Volltastatur, die mit einem Schutz-Cover für das iPad Pro kombiniert ist. Sie ermöglicht trotz ihres sehr weichen Anschlagverhaltens ein computerähnliches Schreibgefühl. Sie ist aber nicht wirklich nötig, da das große Display des Tablets im Querformat ohnehin eine ebenfalls üppig dimensionierte Tastatur einblendet. Zudem fehlt dem Smart Keyboard ein Touchpad wie beim Konkurrenten Surface.
Gegenüber dem „kleinen“ iPad Air 2 hat das Pro auch beim Prozessor zugelegt, denn der neue A9X soll bei der Grafikdarstellung etwa doppelt so schnell sein wie der Vorgänger. Außerdem stehen nun 4 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung. Im Antutu-Benchmark kommt das Tablet auf über 60.000 Punkte, andere Benchmarks platzieren es rund 30 Prozent vor dem keineswegs langsamen iPhone 6s. Hier ist tatsächlich kein Notebook mehr nötig, selbst Multitasking macht das Tablet kaum langsamer. Eine Erwärmung der Rückseite ist zwar spürbar, hält sich aber in Grenzen.
Die Akkulaufzeit ist – vor allem im Standby-Betrieb – gut, aber nicht überragend: Die versprochenen zehn Stunden Laufzeit werden mit Videos nur zu rund zwei Dritteln erreicht. Auffällig war die recht lange Ladezeit auch mit dem mitgelieferten Stecker.
Etwas schade ist, dass die meisten Apps und auch das Betriebssystem das große Potenzial der Hardware nicht wirklich ausschöpfen. So erscheinen die App-Symbole zwar riesengroß auf dem Bildschirm, besser wäre aber eine zusätzliche Reihe statt der üppigen Zwischenräume. Gut ist dagegen das Multitasking, durch das zwei Apps gleichzeitig laufen und auf dem ­Display gezeigt werden, zum Beispiel wenn man etwas schreibt und gleichzeitig im Web surft.
Wie üblich verzichtet Apple auf eine Möglichkeit, den Speicher, den es nur mit 32 oder 128 GB gibt, zu erweitern – vor allem wenn professionelle Anwendungen wie das Bearbeiten von HD-Videos laufen, könnte das eine Einschränkung sein. Die Version mit LTE-Modul ist gar nicht erst in der kleinen 32-GB-Variante verfügbar. Zum echten Laptop-Ersatz fehlt zudem auch ein USB-Anschluss.
Fazit:
Das riesige Display und der rasante Prozessor des iPad Pro bringen bei der Arbeit und bei Multimedia viel Spaß. Doch das Riesen-Tablet ist teuer und nicht allzu mobil. Hier werden die Grenzen des Konzepts deutlich.




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