Ericsson verfehlt Erwartungen

Umsatz bricht ein

Im dritten Quartal erlöste das Unternehmen 1,6 Milliarden Kronen mit Patenten und Lizenzen - rund eine Milliarde weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Umsätze dürften im Schlussquartal noch weiter schrumpfen. Der Vorstand rechnet für Oktober bis Dezember nur noch mit 1,0 bis 1,5 Milliarden Kronen nach 2,4 Milliarden im Vorjahr. Nach Ansicht von Goldman-Sachs-Analyst Alexander Duval wurde am Markt bisher mit viel mehr Geschäft in dem Bereich gerechnet.
Besser entwickelte sich unterdessen der Umsatz auf Konzernebene, der um mehr als ein Fünftel auf 68 Milliarden Kronen stieg. Branchenexperten hatten etwas weniger geschätzt. Ohne Wechselkurs- und andere Effekte lag das Plus allerdings bei nur drei Prozent. Goldman-Experte Duval stufte dies als positive Entwicklung ein.
Ericsson kämpft seit einiger Zeit mit wiederkehrenden Negativschlagzeilen. Schwedische Medien hatten zuletzt darüber berichtet, dass das Unternehmen trotz der Sanktionen weiterhin Hardware nach Russland verschiffe. Ericsson widersprach den Berichten und betonte, nur Software-Dienstleistungen in dem Land anzubieten. Eigentlich hatte der Netzwerkausstatter seine Aktivitäten in Russland im April auf Eis gelegt, im August folgte die Ankündigung, sich aus dem Markt in den kommenden Monaten zurückziehen zu wollen.
Zudem gibt es den Verdacht auf Schmiergeldzahlungen im Irak. Bei internen Untersuchungen zu den Jahren 2011 bis 2019 waren Hinweise auf mögliche Korruption aufgetaucht, darunter Geldanweisungen ohne bekannten Empfänger und Zahlungen an einen Lieferanten ohne klar umrissenen Umfang der Leistungen. Auch seien offenbar Zahlungen an Mittelsmänner geflossen und alternative Transportrouten gewählt worden, etwa um den irakischen Zoll zu umgehen. In die Untersuchungen ist auch das US-Justizministerium involviert.
Die betreffenden Transportrouten sollen zu der Zeit von terroristischen Organisationen wie dem Islamischen Staat (IS) kontrolliert worden sein. Allerdings hätten die Prüfer nicht herausfinden können, wer die Zahlungen letztlich empfangen habe, hatte Ericsson damals erklärt. Ferner wurden auch Transaktionen und Zahlungen aufgedeckt, die ein potenzielles Geldwäscherisiko darstellten.




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