Merger 20.07.2018, 09:45 Uhr

Swyx und Voiceworks gehen zusammen

Die Konsolidierung im UCC-Markt geht weiter: Swyx und Voiceworks haben ihren Zusammenschluss angekündigt und die Akquisition des französischen Anbieters von Fixed-Mobile-Konvergenzplattformen Centile bekannt gegeben.
(Quelle: Flaticon.com; freepik.com)
Es ist erst ein gutes halbes Jahr her, dass Swyx mit dem Beteiligungsunternehmen Waterland einen neuen Investor gefunden hat. Schon damals hatte Swyx-Geschäftsführer Ralf Ebbinghaus angekündigt, das Unternehmen wolle künftig auch anorganisch wachsen und plane einige Akquisitionen.
Nun kam der erste Deal zustande: Swyx und Voiceworks werden künftig gemeinsame Wege gehen - konkret wird Swyx sich mit der Within Reach Group (WRG), der Muttergesellschaft von Voiceworks, zusammenschließen. Gleichzeitig hat die neue Unternehmensgruppe Centile übernommen, einen Anbieter von Fixed-Mobile-Konvergenzplattformen für Service Provider und Mobilfunkbetreiber aus Frankreich.
 
Swyx-Geschäftsführer Ralf Ebbinghaus
Damit kann die neue Unternehmensgruppe drei Kundensegmente bedienen: Swyx bietet UCC-Lösungen für den KMU-Markt im Vor-Ort-Betrieb und aus der Private Cloud. Voiceworks bringt ein Public-Cloud-Angebot in die Ehe ein. Der Hersteller vermarktet aktuell seine Lösungen vor allem im Wholesale-Modell.
In Deutschland hat Christoph Wichmann, der die Voiceworks-Geschäfte hierzulande leitet, ein Netz von rund 30 Partnern aufgebaut. Darüber hinaus hat auch Unitymedia die Voiceworks-Plattform im Programm. Insgesamt hat das Unternehmen nach eigenen Angaben über 250 Wholesale-Partner. Und mit Centile kommt ein Anbieter für den Carrier-Markt ins hinzu, der hoch skalierbare Lösungen bieten kann. Zwar arbeitet Swyx in Deutschland mit der Telekom zusammen, die Lösungen sind aber für den KMU-Bereich bestimmt.

Ein Zusammenschluss unter Gleichen

Im Gespräch mit Telecom Handel betonte Ebbinghaus, der Zusammenschluss mit WRG sei ein "Merger under Equals" - ein Zusammenschluss unter Gleichen. Auch sei nicht geplant, durch die Nutzung von Synergien Personal abzubauen. "Wir sind keine Konsolidierer. Im Gegenteil, wie wollen weiter wachsen und das Know-how in den jeweiligen Unternehmen nutzen", erklärte Ebbinghaus. So habe Swyx beispielsweise noch Nachholbedarf im Bereich Collaboration, hier könne der Anbieter auf die Lösungen von Voiceworks zurückgreifen.Die deutsche Niederlassung von Voiceworks soll zudem weiterhin bestehen bleiben. In der Gruppe erwirtschaftet das neue Unternehmen einen Umsatz von 130 Millionen Euro und beschäftigt rund 500 Mitarbeiter.
"Wir bieten unseren Partnern jetzt die Möglichkeit, alle Varianten im UCC-Bereich anzubieten", so Ebbinghaus weiter. Möchte ein Swyx-Partner beispielsweise ein Public-Cloud-Angebot machen, so könne er auf die Lösungen von Voiceworks zurückgreifen. Umgekehrt könnten Voiceworks-Partner jetzt Swyx anbieten, wenn ein Kunde eine On-Premises Lösung wolle. Zwar sei geplant, die bisher einzeln agierenden Unternehmen zusammenzuführen, doch hierfür sei noch kein Zeitpunkt festgelegt worden, erklärt der Swyx-Geschäftsführer.
Mit dem Zusammenschluss ist aber auch eine europaweite Expansion verbunden. Die neue Unternehmensgruppe hat neben den Kernmärkten Deutschland, Niederlande und Frankreich Standorte in insgesamt sieben Ländern. Denn Voiceworks hat neben dem Stammsitz im niederländischen Almere Niederlassungen in Spanien, Serbien, Rumänien und auch in Deutschland. Hierzulande hat Voiceworks im Januar 2015 die angeschlagene OnePhone übernommen.
Und Ebbinghaus kündigte an, dass weitere Akquisitionen geplant seien - vielleicht sogar noch in diesem Jahr, wenn auch wohl kaum in dieser Größenordnung.




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