Apple und Qualcomm legen Patentstreit endlich bei

Patentdeal mit Option auf Verlängerung

Wie dieser Teil des Streits ausging, blieb ebenfalls offen. Die Unternehmen teilten lediglich mit, dass zu dem sechsjährigen Patentdeal eine Option auf eine Verlängerung um weitere zwei Jahre gehöre. Zudem gebe es eine mehrjährige Vereinbarung für Chiplieferungen.
Apple bekommt damit eine Möglichkeit, schneller Geräte für den neuen superschnellen 5G-Datenfunk anbieten zu können - bei den Chips dafür ist Qualcomm führend. Das hat der Konzern nach Informationen der japanischen Wirtschaftszeitung "Nikkei" auch vor. Für Apple sei es zwar schon zu spät, Qualcomm-Chips in diesjährige iPhones einzubauen, aber für 2020 werde der Konzern Modem-Chips kaufen, inklusive 5G-Chips, sagte eine informierte Person dem Blatt. Intels 5G-Modems wurden erst für kommendes Jahr erwartet. Erste 5G-taugliche Telefone anderer Anbieter kommen bereits in diesem Jahr auf den Markt.
Apple hatte in seinen iPhones früher Kommunikations-Chips von Qualcomm verwendet, eine Zeit lang sogar exklusiv. In den jüngsten Modellen stecken aber Modems von Intel.
Qualcomm-Manager hatten wiederholt erklärt, sie gingen davon aus, dass der Patentstreit mit einem Vergleich enden werde. Apple zeigte sich bis zuletzt kampfeslustig.

iPhone-Verkaufsverbot umgangen

Qualcomm hatte bei seinen Klagen im vergangenen Dezember ein Verkaufsverbot für einige ältere iPhones in Deutschland erzielen können. Es ging dabei um Geräte mit Intel-Modems. Apple umging das Verkaufsverbot dadurch, dass bei den hierzulande verkauften Geräten die Kommunikationschips wieder von Qualcomm stammen statt von Intel.
Qualcomm ist vor allem als ein führender Anbieter von Smartphone-Chips bekannt, die Patentlizenzen sind das zweite - und lukrativere - Standbein für den Konzern. Dessen Geschäftsmodell steht bereits unter Druck: Im Januar gab es einen Prozess zu einer Klage der US-Handelsbehörde FTC, die Qualcomm unfairen Wettbewerb durch Patentlizenzen als Voraussetzung für Chiplieferungen vorwirft. Dieses Verfahren wird nicht von Geschworenen, sondern von einer Richterin entschieden, ihr Urteil steht noch aus.




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