Hintergrund 30.09.2021, 12:12 Uhr

Zehn Jahre ohne Steve Jobs: Wie Apple sich verändert hat

Als Apple-Mitbegründer Steve Jobs vor zehn Jahren mit nur 56 Jahren starb, sahen selbst viele Apple-Fans für die Zukunft des iPhone-Konzerns schwarz. Doch es kam alles ganz anders.
Steve Jobs, Mitbegründer von Apple, stellt das iPhone in San Francisco, USA, vor
(Quelle: John G. Mabanglo/EPA FILES/dpa)
Apple ohne Steve Jobs war eigentlich unvorstellbar. Doch vor zehn Jahren kam der unausweichliche Tag: Am 5. Oktober 2011 verlor der charismatische Apple-Mitbegründer seinen langen Kampf gegen den Krebs. Jobs wurde nur 56 Jahre alt.
Sechs Wochen zuvor, am 24. August 2011, hatte der Apple-Chef noch seinen Vertrauten Tim Cook als neuen Konzernlenker bestimmt. Diese Entscheidung wunderte viele Beobachter. Cook hatte sich als Logistik- und Produktionsexperte einen Namen gemacht. Er ließ aber nicht im Ansatz das Charisma erkennen, mit dem Jobs regelmäßig die Massen in seinen Bann gezogen hatte.
Zu den Skeptikern gehörte damals Larry Ellison, der mit dem Apple-Mitbegründer jahrelang eng befreundet war. Der Chef des Softwareriesen Oracle glaubte, dass Apple ohne Steve Jobs dem Untergang geweiht sei. In einem TV-Interview zog er eine Parallele zum Jahr 1985, als der Apple-Aufsichtsrat Steve Jobs aus der Firma gedrängt hatte. In den folgenden zwölf Jahren wurde Apple so runtergewirtschaftet, dass das Unternehmen 1997 kurz vor der Pleite stand und Jobs als Retter zurückgeholt wurde. «Wir haben Apple ohne Steve Jobs gesehen. Wir haben Apple mit Steve Jobs gesehen. Jetzt werden wir Apple ohne Steve Jobs sehen», sagte Ellison. «Steve Jobs ist unersetzlich.»

Dann kam alles anders

Doch es kam nach dem Tod von Jobs ganz anders, als Ellison es befürchtet hatte. Apple verkauft so viele Geräte und Dienstleistungen wie noch nie. Im August 2018 ging der iPhone-Hersteller als erster US-Konzern in die Finanzgeschichte ein, der eine Billionen-Dollar-Bewertung an der Börse schaffte. Nur zwei Jahre später waren es zwei Billionen. Neben dem Börsenboom hat nach Experten-Einschätzung vor allem die hohe Kundenloyalität zum Aufstieg beigetragen. «Wenn ein neuer Nutzer anfängt, ein Apple-Smartphone zu benutzen, bleibt er in der Regel bei einem Apple-Smartphone», erläutert Jeriel Ong, ein Aktienanalyst der Deutschen Bank.
Und die Rally ist noch nicht zu Ende. Seit Oktober 2011 hat sich der Aktienkurs von rund 13 Dollar auf ein Allzeithoch von knapp 150 Dollar gesteigert. Außerdem verwöhnt Cook die Aktionäre regelmäßig mit Dividenden, die Jobs stets abgelehnt hat.
Cook gelang es, mit dem iPhone ständig neue Käufergruppen zu erobern. Außerdem baute er das Angebot von Zusatzgeräten wie der Computer-Uhr Apple Watch oder den AirPods-Ohrhörern aus und platzierte Abo-Dienste wie iCloud und Apple TV+ am Markt. Außerdem gelang es ihm, höhere Preise für seine Produkte zu verlangen, so dass inzwischen ein Großteil der Gewinne der gesamten Branche bei Apple landen.




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