Möglicher Brexit: Umsatzeinbußen für die deutsche Digitalwirtschaft

Brexit: Negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsbeziehungen

Neben dem Warenaustausch würde ein Brexit nach Ansicht des Bitkom auch negative Auswirkungen auf die übrigen Wirtschaftsbeziehungen wie etwa die Freizügigkeit für Arbeitnehmer haben. "Wenn Großbritannien sich entscheidet, nicht mehr die Pflichten einer EU-Mitgliedschaft übernehmen zu wollen, dann ist es konsequent, dass das Land auch nicht mehr von den Vorteilen profitieren kann", so Rohleder. In diesem Fall müssten eine Vielzahl von Vereinbarungen völlig neu verhandelt werden. "Das kostet Zeit und Geld - und am Ende wird Großbritannien sicher weniger gut gestellt sein als ein reguläres EU-Mitglied", sagt Rohleder.
Sollte es tatsächlich zu einem Brexit kommen, wäre es laut Bitkom für Unternehmen und Verbraucher zunächst erforderlich, dass es ausreichend bemessene Umstellungszeiten gibt, damit sich alle Beteiligten den veränderten Rahmenbedingungen anpassen können.

Das richtige Signal für ein "starkes digitales Europa"

Unabhängig von konkreten wirtschaftlichen Folgen wäre für den Bitkom ein Ja der Briten für den Verbleib in der EU das richtige Signal für ein "starkes digitales Europa". Schon heute hätten es europäische Digitalunternehmen und vor allem Mittelständler und Start-ups schwer, angesichts von mehr als zwei Dutzend verschiedener nationaler Gesetzgebungen auf Augenhöhe mit ihren Mitbewerbern aus den USA oder China zu bleiben. "Wir brauchen einen echten europäischen Binnenmarkt. Gerade die Digitalbranche kann und muss den nationalen Fliehkräften etwas entgegensetzen", so Rohleders Plädoyer.
Am 23. Juni stimmen die Briten über den Brexit und damit über einen möglichen Austritt aus der EU ab. Auch für den (Online-)Handel und das Import- und Export-Geschäft wäre ein Exit problematisch.




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