Es liegt was in der Luft

Hemmschuh für die Wirtschaft

Das Problem ist gravierend: Auch wenn es kein Menschenrecht auf schnelles Internet gibt, hemmen langsame Verbindungen doch die lokale Wirtschaft – und hier vor allem den Mittelstand – und auch die menschliche Interaktion. Lin Cheng, Westeuropa-Chef des chinesischen Netzwerkausrüsters ZTE, erklärte etwa am Rande des Broadband World Forum im Oktober: „Wenn die Länder den Menschen kein Breitband geben, wo sie es wollen, gehen sie dahin, wo sie es bekommen. Europa muss aufpassen, dass es nicht hinter Asien zurückfallen wird. Vor allem die Lücke zwischen Stadt und Land wächst in Europa.“
Erkannt hat dies die Politik vielleicht, doch gehandelt wird noch immer verhalten. Allein die Definition des Begriffs Breitband ist skurril: Bis 2009 galten 384 KBit/s noch als Breitband, heute ist es 1 MBit/s, was aber zum Beispiel für hochauflösendes Fernsehen immer noch zu wenig ist. Die International Telecommunications Union (ITU) setzt ein Minimum von 2 MBit/s für Breitband an.
Daran gemessen sähe es auf dem Land in Deutschland vielerorts weiterhin sehr bescheiden aus. Immerhin hat die aktuelle Bundesregierung das Ziel der Breitbandversorgung im Herbst 2009 in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen. Dort heißt es: „Wir werden die Anstrengungen fortsetzen, die Breitbandversorgung in Deutschland sowohl in der Fläche als auch in der Leistungsfähigkeit zu steigern.“




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