Was für virtuelle TK-Anlagen spricht - und was dagegen

Meinung 1: "Entscheidende Nachteile bei IP-Centrex"

"Grundsätzlich glauben wir, dass sich kein Händler dem Thema IP-Centrex verschließen kann, allerdings betrachten wir den Markt mit einer gehörigen Portion Skepsis. Virtuelle Telefonanlagen haben im Vergleich zu traditionellen, hybriden oder IP-Anlagen noch immer entscheidende Nachteile: Erstens ist die notwendige Bandbreite nicht überall gegeben, so dass IP-Centrex nicht flächendeckend angeboten werden kann. Zudem ist die durchschnittliche Jahresverfügbarkeit von Breitbandanschlüssen weitaus geringer als die der klassischen analogen und ISDN-Anschlüsse. Das sorgt für längere und häufigere Komplettausfälle, als man dies bis dato gewohnt war.
Ein weiteres Manko von virtuellen Telefonanlagen ist aber auch ihr teilweise sehr eingeschränktes Leistungsspektrum im Bereich der externen Applikationen. Einfache Features wie beispielsweise die Anschaltung einer Tür-/Torsprechanlage oder aber die ELA-Anschaltung in die Fabrikhalle sind nicht oder nur mit viel Aufwand möglich, bei traditionellen TK-Anlagen ist dies kein Problem. Auch beim Thema Datenschutz liefern die Anbieter bislang noch keine befriedigenden Argumente für IP-Centrex – was passiert, wenn ein Unternehmen wichtige Informationen in die Cloud abgibt? Hier warten wir noch auf zufriedenstellende Antworten, doch diese blieben bislang aus.
Die Abhängigkeit von einem Anbieter, der begrenzte Einfluss auf das System und das Thema persönlicher technischer Ansprechpartner sind ebenfalls negative Aspekte für ‚Cloudphonie‘. Als Systemhaus fürchten wir zudem auch Umsatzeinbußen beim IP-Centrex-Modell. Dienstleistungen wie beispielsweise Änderungen an der Programmierung können die Kunden bei einer IP-Centrex-Lösung entweder selbst durchführen oder sie wenden sich direkt an den Anbieter. Bislang haben wir aber diese Services für die Kunden erledigt – und damit auch gute Umsätze gemacht. Alles in allem spricht vieles gegen IP-Centrex, deshalb bieten wir diese Produkte bislang auch nicht aktiv an. Wir sind allerdings gespannt, wie sich der Markt entwickelt.“



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