Messe 26.08.2016, 11:45 Uhr

IFA-Vorschau: Was Sie zur weltgrößten CE-Leitmesse wissen müssen

Die Hoffnungen der Branche auf der IFA beruhen vor allem auf dem Trendthema Smart Home, aber auch traditionelle Segmente spielen wieder eine wichtige Rolle.
Freitag zehn Uhr morgens in Berlin: Hunderte Flachbildfernseher werden eingeschaltet, Dutzende Kochplatten laufen warm und irgendwo zeigt ein Hersteller eine Weltpremiere aus seiner Produktwelt. Es ist wieder einmal Zeit für den jährlichen Start der IFA, die diesmal vom 2. bis 7. September wie gewohnt auf dem Messegelände im Westen der deutschen Hauptstadt stattfinden wird.
Und wieder werden die großen Namen aus der Unterhaltungselektronik, der Haushaltsgeräte und natürlich der ITK-Welt vertreten sein. Es gibt nur wenige Dauerverweigerer wie den iPhone-Hersteller Apple, dazu sparen sich dieses Jahr auch wieder die Netzbetreiber Vodafone und Telefónica die Messe, während die Deutsche Telekom gewohnt üppig in Halle 21 auftritt.
Die Messlatte für die Veranstalter liegt hoch, denn 2015 war nach Angaben der Messe Berlin und der gfu das bisher erfolgreichste Jahr für die Messe unter dem Funkturm mit insgesamt rund 245.000 Besuchern und 1.645 Ausstellern. Auch die diesjährige Veranstaltung soll den Angaben zufolge bereits im Frühjahr ausgebucht gewesen sein.
Dabei wagt man sich an ein neues B2B-Format, die „IFA Global Markets“, das sich ausschließlich an die Fachbesucher richtet. Auf etwa 10.000 Quadratmetern präsentieren sich vom 4. bis 7. September Aussteller aus den Bereichen Consumer Electronics und Home Appliances in der Station Berlin in der Luckenwalder Straße, etwa 20 Minuten per Shuttlebus von der Messe entfernt. Sie sollen sich dort mit dem Handel, Einkäufern und Zulieferern austauschen. Angesichts des starken Publikumsverkehrs auf den Ständen und des gewaltigen Lärmpegels in vielen Hallen auf dem eigent­lichen Messegelände ist das möglicherweise eine gute Idee.

Das Smart Home wird endlich erwachsen

Neben den Dauerbrennern der Hardware-Welt rückt mehr denn je die Heimvernetzung in den Mittelpunkt des Interesses. Die IFA ist hier als Schnittstelle der Welten mit Weißer und Brauner Ware sowie Kommunikationstechnik bestens geeignet. Dabei konkretisieren sich jetzt viele ambitionierte Projekte der vergangenen Jahre und werden zu Produkten, deren Nutzen sich auch den Endkunden vermitteln lässt. Entsprechende Demonstrationen wird es auf vielen IFA-Ständen und in der Groß­installation namens e-Haus geben.
Neben den Smart-Home-Neuheiten werden auch wieder viele Produkte aus dem TK-Bereich ihre Premiere erleben. Neue Smartphones und Tablets dürften einige Hersteller wie Huawei, TP-Link, Lenovo oder Sony zeigen. ZTE wird zudem seiner Marke Nubia einen ersten großen Europa-Auftritt verschaffen.
Dazu kommen wohl auch wieder einige Smartwatches und Wearables, Samsung etwa wird in Berlin die Gear S3 zeigen. Immer wichtiger werden auch Produkte, die mit dem Smartphone verbunden werden und dessen Konnektivität nutzen. Dazu gehören etwa die Virtual-Reality- sowie Augmented-Reality-Brillen und 360-Grad-Kameras, die auf dieser IFA eine wichtige Rolle spielen werden.
Ein Klassiker sind bereits die vielen Soundsysteme, die eine große Auswahl von Herstellern zeigen wird. Relativ junge und publikumswirksame Produktsparten, die auf der breit aufgestellten IFA ebenfalls ein Zuhause gefunden haben, sind dagegen die 3D-Drucker und auch Drohnen.
Wer als Händler diese Vielfalt an Produkten sehen will, zahlt etwas mehr als im Vorjahr: Das Fachbesucher-Tagesticket kostet im Vorverkauf 39 statt 37 Euro, für die zweitägige Kombination werden 56 statt 53 Euro fällig. Beim Erwerb an der Tageskasse sind es dann 49 beziehungsweise 72 Euro. Zumindest ist darin diesmal der Eintritt zum Debüt der IFA Global Markets enthalten.

Schaufenster für Händler 

Neben der eigenen Hausmesse dürfte in den Kalendern der Distributoren und Kooperationen wohl wieder ein Termin weit oben stehen: die IFA in Berlin. Auch im Jahr 2016 bleibt die Messe einer der wichtigsten Treffpunkte für Fachhändler, Hersteller und Distribution.
Zu den alljährlichen IFA-Ausstellern zählt ElectronicPartner (EP). Unter dem Motto „ElectronicPartner goes IFA“ verlegt die Verbundgruppe nun bereits zum zweiten Mal in Folge ihre Herbstmesse nach Berlin. Dort zeigt EP im Palais bei Halle 19 auf zwei Ebenen und insgesamt mehr als 2.000 Quadratmetern Konzepte und Lösungen rund um die Themen Marketing, Ladenbau, E-Commerce und Warenwirtschaft. Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr der deutlich vergrößerte IFA-Auftritt von SH Telekommunikation, der ebenfalls im Palais zu finden ist. Dort ­werden erstmals Hardware und Angebote präsentiert.
Der Messestand von Euronics umfasst  erneut die gesamte Halle 23a. Gemeinsam mit den Industriepartnern gibt es hier im Endverbraucherbereich an insgesamt zehn „Trendstationen“ Neuheiten und Gadgets zu sehen. So stellt Flexcopters zum Beispiel Drohnen und RC Cars vor, die Harman-Marke JBL zeigt neue Bluetooth-Lautsprecher.
Auch Expert war mit der IFA 2015 ­zufrieden und tritt mit der gleichen Standgröße wieder in Halle 1.2 an. Mit dem Messeauftritt will man ­explizit auch Nichtmitglieder der Verbundgruppe ansprechen, jedoch keine Endverbraucher.

Neues Shopmöbel-Konzept bei Herweck

Mit einem größeren Messestand ist Herweck auch in diesem Jahr wieder in Halle 4.2 zu finden. Am Stand der Saarländer  werden ein neues Shopmöbel-Konzept – das sich Besucher via VR-Brille direkt im Mustershop ansehen können – sowie die überarbeitete Version des Margenrechners präsentiert.
Auch Eno Telecom zeigt seine Shop­möbel-Serie in Halle 4.2. Im Mittelpunkt der Präsentation stehen darüber hinaus täglich wechselnde Themenschwerpunkte sowie Kooperationsveranstaltungen mit Herstellern und Netzbetreibern. 
Für einen Messeauftritt mit mehr als 300 Quadratmetern in Halle 4.2 hat sich erneut Komsa entschieden. Dieser ist in einen Außenbereich für Consumer und eine innere Fläche mit Gesprächs­inseln aufgeteilt. Hier ist erstmals der Software-Spezialist Komsa Data & Solutions vor Ort; auch der hauseigene Reparatur-Dienstleister W-Support tritt mit an. Ebenfalls in Halle 4.2 ist der Baiersdorfer TK-Distributor Brodos zu finden, der auf gleicher Standgröße interessierten Messebesuchern insbesondere das brodos.net-Kiosksystem vorstellen will.
Der Messestand von Ingram Micro in Halle 25 hat wiederum zwei Bereiche: Eine Ausstellungsfläche der Hersteller und einen B2B-Bereich, in dem Gespräche geführt werden können. Im Außenbereich des Messestands wird erstmals der Geschäftsbereich Lifecycle Services sein Portfolio präsentieren. Hierzu zählen unter anderem Garantieverlängerungen.
Einer der wenigen IFA-Debütanten in diesem Jahr ist Tech Data Mobile. Der Broadliner zieht mit einem 750 Quadratmeter großen Messestand in die Halle 25 ein. Der Schwerpunkt des Messeauftritts mit Lounges und geschlossenen Konferenzräumen soll in erster Linie auf dem Jahresendgeschäft mit Smartphones liegen. Die Reise auf die IFA spart sich in ­diesem Jahr hingegen Selectric.




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