Multimedia satt 17.04.2014, 10:41 Uhr

Das Sony Xperia Z2 im Test

Das neue Flaggschiff von Sony ist da und fordert die Konkurrenten mit optimierten Details und einer Vollausstattung heraus. Der Test zeigt, was das Xperia Z2 besser kann als der Vorgänger.
Es gab schon viele Versuche, Handys mit Hilfe von Content zu vermarkten, bei Sony darf jetzt ein bereits verstorbener Megastar exklusive Songs zum neuen Flaggschiff Xperia Z2 beisteuern. Denn zum Verkaufsstart erhalten die Käufer einen Download des Albums ?Xscape? mit acht wiederentdeckten Songs gratis. Damit will Sony sein immerhin 679 Euro teures ?Superphone? von der Konkurrenz abheben. Ob dieses Vorhaben auch von den ?harten Fakten? ? wie etwa den technischen Features ? unterstützt wird, zeigt der Test.
Wenn man den Vorgänger Z1 neben das Z2 legt, muss man den Fortschritt erst mal mit der Lupe suchen: Das Z2 hat fast die gleichen Abmessungen, das Display ist trotzdem leicht von 5 auf 5,2 Zoll gewachsen, weil die Oberfläche besser ausgenutzt wird. Es ist auch 11 Gramm leichter, mit 158 Gramm aber immer noch recht schwer. Nichts geändert hat sich glücklicherweise an den hochwertigen Materialien mit der Vorder- und Rückseite aus kratzfestem  Mineralglas sowie dem Rahmen aus Metall.
Leider zieht die Oberfläche Fingerabrücke geradezu magisch an, was den Nobel-Eindruck doch etwas stört. An den Seiten sitzen zwei Klappen: links für die Micro-SIM-Karte und den Micro-USB, rechts für die MicroSD-Karte. Diese Klappen sollte der Anwender sehr sorgfältig verschließen, wenn er den Schutz vor Wasser gewährleisten will, den Sony gemäß der Norm IP55/58 für 30 Minuten in 1,5 Meter Tiefe verspricht.
Ein neues Feature sieht man der Standard-3,5-mm-Kopfhörerbuchse auf der Oberseite gar nicht an: Das Xperia Z2 verfügt über eine digitale Geräuschminimierung, die bei einem passenden Headset fast alle Umgebungsgeräusche beim Musikgenuss herausfiltert. Der entsprechende Ohrhörer, der recht ungewöhnlich aussieht, liegt bei. Er muss nicht wie andere Produkte mit dieser Technologie extra geladen werden. Er sitzt aber leider nicht optimal im Ohr, sondern ist immer etwas locker. Der Effekt der Geräuschminimierung ist aber klar erkennbar und verbessert den Musikgenuss unterwegs, zum Beispiel im Zug. Auch der integrierte Lautsprecher auf der Oberseite bringt eine überdurchschnittliche Sound-Qualität.

4K-Video-Modus und brillantes Full-HD-Display

Richtig gut ist die Schärfe und die Farbwiedergabe der Hauptkamera, die wie der Vorgänger bis zu 20,7 Megapixel Auflösung liefert, Videos jetzt aber auch in 4K-Auflösung drehen kann. Wie bisher gibt es eine umfangreiche Auswahl an Einstellungen und Betriebsmodi, die allerdings nicht alle bei der vollen Auflösung zur Verfügung stehen. Die Frontkamera bietet 2 Megapixel Auflösung.
Am Display hat sich außer dem Zuwachs um 0,2 Zoll wenig gegenüber dem Vorgänger getan, die Farben wirken etwas heller und es spiegelt etwas weniger. So ist der Full-HD-Touchscreen wie schon beim Vorgänger Spitzenklasse. Vor allem das Betrachten von Filmen im Breitformat macht viel Spaß. Der 2,3-GHz-Prozessor gehört zum Schnellsten, was es derzeit gibt, dazu kommt ein sehr großer Arbeitsspeicher von 3 GB, was insgesamt für ein rasantes Arbeitstempo ohne Verzögerungen sorgt.
Beim Datenspeicher knausert Sony genau wie die Konkurrenz und stellt die üblichen 16 GB bereit, von denen im Auslieferungszustand noch rund 11 GB frei sind. Der Speicher kann über MicroSD immerhin um 128 GB erweitert werden. Ansonsten gibt es eine volle Connectivity-Ausstattung mit LTE, NFC und allen aktuellen WLAN-Standards.

Software und Fazit

In die Oberfläche von Android 4.4 als Betriebssystem greift Sony auf den ersten Blick weniger ein als die Konkurrenten wie HTC und Samsung. Doch auch die Japaner bieten ein umfangreiches Software-Paket, an dem vor allem der gut zu bedienende Walkman-Player für Musik und das PlayStation-Portal gefallen können.
Fazit
Wenn man das ideale ?Superphone? bauen würde, hätte es das Gehäuse des HTC One, die Software und das Display des Samsung Galaxy S5 und den Sound sowie die Kamera des Sony Xperia Z2. Das wird es so schnell aber nicht geben, deshalb muss jeder Käufer selbst sehen, wo er die Akzente setzt.
Das Sony Xperia Z2 kann dabei zum derzeitigen Spitzenreiter von Samsung aufschließen, es ist ein höchst leistungsfähiges Smartphone für Multimedia-Anwendungen, das auch optisch gefallen kann. Vom Z1 muss allerdings niemand wechseln ? dafür sind die Unterschiede zu gering.
100-85 Punkte: sehr gut; 84-70 Punkte: gut; 69-50 Punkte: befriedigend; 49-30 Punkte: ausreichend; 29-0 Punkte: mangelhaft




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