Der Sonos-Konkurrent Polk Audio Omni S6 im Test

Richtig laut: Der Polk Audio Omni S6

Ist das Einrichten erledigt, kann man sich auf den ersten Song freuen, nachdem man einen hörtechnisch guten Platz für den mit einer Breite von mehr als 30 Zentimetern doch recht voluminösen Lautsprecher gefunden hat. Wer in freudiger Erwartung den Lautstärkeregler der App gleich mal ein wenig nach rechts schiebt, erlebt aber bei den ersten Noten sein blaues Wunder – der Omni S6 ist verdammt laut!
Aus Rücksicht auf die ohnehin schon akustisch stark belasteten Nachbarn haben wir von einem Test der vollen Lautstärke Abstand genommen, in einem 25-Quadratmeter-Raum war aber spätestens bei 50 Prozent kein normales Gespräch mehr möglich ohne die Stimmbänder zu gefährden. Auf gemäßigter Lautstärke lieferte der Polk Audio ein sehr schönes Klangbild ab, die beiden verbauten 4-Zoll-Töner für Mitten und Bässe erschufen ein gutes Fundament, die zwei ¾-Zoll-Tweeter sorgten für klare Höhen.
Allerdings war die Wiedergabe der tiefen Frequenzen für unseren Geschmack etwas zu präsent, hier hätten wir uns über einen einfachen Equalizer gefreut. So muss man jedoch damit leben, dass gerade bei klassischen Stücken oder auch bei Heavy Metal die Bässe überbetont werden.
Ein Manko trat bei unserem Testgerät auf, das besonders Fans von Alben mit fließenden Übergängen zwischen den einzelnen Songs vergraulen könnte: Der Lautsprecher nimmt sich zwischen jedem gestreamten Song eine Auszeit von zwei bis fünf Sekunden. Bei Marillions Meisterwerk „Misplaced Childhood“ beispielsweise wird man dadurch unschön aus dem Musikgenuss gerissen, ebenso wie bei Genesis‘ „Selling England by the Pound“.
Dieselbe Wartezeit muss man im Übrigen auch einplanen, wenn man einen oder mehrere Songs einer Playlist überspringen will. Hier sollten die Entwickler dringend nachbessern, bei einem Gerät in dieser Preisklasse ist so etwas nicht akzeptabel.
Wer damit aber leben kann, bekommt mit dem Polk Audio Omni S6 ein feines Stück Technik, das problemlos auch sehr große Räume beschallen kann und dabei einen rundum guten Klang mit etwas zu starken Bässen abliefert. Man darf gespannt sein, mit welchen Marketing-Maßnahmen Sound United seine Marke hier in Deutschland bekannt machen wird – der erste Testkandidat lieferte zumindest schon mal ein vielversprechendes Ergebnis ab und macht neugierig auf weitere Lautsprecher.




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