Marktreport 28.01.2015, 10:37 Uhr

Smartphones zum kleinen Preis

Die Auswahl an Smartphones für 100 Euro ist groß: Telecom Handel zeigt, was die gängigsten Modelle in der Einsteigerklasse leisten.
Nur 100 Euro für ein neues Smart­phone? Was vor wenigen Jahren noch kaum möglich war, ist heute normal. Die Einsteigerklasse bietet eine große Auswahl, wie unsere Marktübersicht zeigt. Außer Apple und HTC betätigen sich praktisch alle großen Hersteller in diesem Segment, das weltweit großes Wachstum verspricht, da vor allem in Ländern wie Indien oder China viele Menschen gerade ihr erstes Smartphone erwerben.
Doch auch hierzulande gibt es eine große Zielgruppe für die 100-Euro-Smartphones. So kommen immer noch Erstkäufer dazu – entweder weil sie sehr jung sind oder sich dem Thema bisher verweigert haben. So mancher Kunde ist zudem preisbewusst und hat gar keinen Bedarf für ein Luxusmodell.
Außerdem gibt es immer mehr Menschen, die ein günstiges Zweitgerät kaufen. Schließlich werden verstärkt SIM-Karten unabhängig von Verträgen und damit subventionierten Telefonen gekauft – dabei spielt der niedrige Kaufpreis des Geräts eine große Rolle.
Die Hersteller bedienen diesen Bedarf mit verschiedenen Strategien: Vor allem der Marktführer Samsung bringt immer wieder ältere Modelle zu günstigeren Preisen auf den Markt, während die vielen ambitionierten Aufsteiger eigene Produkte für diese Klasse entwickeln.
Dabei sind die Kunden längst nicht mehr nur auf Android­ als Betriebssystem beschränkt, da Microsoft mit – teilweise noch mit Nokia gebrandeten – Smartphones inzwischen den Einsteigermarkt mit attraktiven Produkten bedient. Für nur 79 Euro gibt es zudem den Exoten One Touch Fire C von Alcatel mit dem Firefox-Betriebssystem.

Kleiner Preis und Anspruch

Natürlich müssen Käufer für 100 Euro Abstriche machen, was die Technik betrifft. Doch wer nur telefonieren und das Internet oder E-Mails nur gelegentlich nutzen will, kann auch mit einem solchen Gerät leben. Für großartige Fotos oder schnelle Spiele sollte man aber doch mindestens 300 Euro ausgeben.
Ab dieser Preismarke wird ein klarer Gewinn an Leistung spürbar. Das betrifft vor allem die Kameras, die im unteren Segment meist nur Schnappschuss-Niveau haben, und auch den Arbeitsspeicher, der mit 512 MB fast immer sehr knapp bemessen ist.
Auch was Display-Qualität und -Auflösung betrifft, sind die Klassenunterschiede deutlich erkennbar. Wie „gut abgehangen“ ein Smartphone ist, zeigt sich auch an der Android-Version, da in vielen Produkten noch immer 4.0 bis 4.2 seinen Dienst versieht und nicht das aktuelle 4.4.
Alle Erfahrungen des TK-Markts zeigen aber, dass Technologien wie schnelle Mehrkern-Chipsets, LTE oder HD-Displays im Laufe der Zeit immer günstiger werden. Sie könnten also in einem Jahr auch in der 100-Euro-Klasse Standard sein – schließlich sind sie bereits heute in der Mittelklasse um 200 Euro weit verbreitet.
Schon jetzt gibt es einzelne Highlight-Modelle wie das Wiko Jimmy, das einen 1,3-GHz-Quadcore-Prozessor und ein 4,5-Zoll-Display mitbringt. Auch das Lumia 535 von Microsoft hat mit zwei 5,0-Megapixel-Kameras und seinem großen 5-Zoll-Display Features, die für diese Preisklasse noch keineswegs selbstverständlich sind.
Neben mehr Ausstattung könnte das Modelljahr 2015 vor allem wiederum günstigere Produkte bringen, die Richtung 50 Euro gehen. Denn mit seinem Programm „Android One“ fördert Google die Hersteller sehr preiswerter Smartphones für Wachstumsmärkte, die ihre Produkte mit günstigen Chipsets von Mediatek bestücken. Noch ist keines dieser Geräte offiziell auf dem deutschen Markt verfügbar, doch das könnte sich bald ändern.

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Die Auswahl an Smartphones für 100 Euro ist groß: Telecom Handel zeigt, mit welchen Produkten die Anbieter in diesem Preissegment unterwegs sind.





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