Streit wegen WhatsApp 28.09.2016, 10:23 Uhr

Behörde verbietet Facebook Datenaustausch

Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar schafft Fakten: Per Verwaltungsanordnung untersagt er Facebook mit sofortiger Wirkung den Datenaustausch mit der Messenger-App WhatsApp.
(Quelle: Shutterstock.com/ tanuha2001)
Wie der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit am heutigen Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt gab, darf das Social Network Facebook ab sofort keine Daten von deutschen Nutzern mehr mit der Messenger-App WhatsApp austauschen. Eine entsprechende Verwaltungsanordnung hat der Leiter der Behörde, Johannes Caspar, erlassen. Der Hamburgische Datenschützer ist für Facebook zuständig, da die Deutschlandzentrale ihren Sitz in der Hansestadt hat.
Vorangegangen war der Versuch des Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), Facebook und WhatsApp zur Abgabe einer entsprechenden Unterlassungserklärung zu bewegen. Die beiden Unternehmen ließen die Frist am 21. September verstreichen.
Ende August war bekannt geworden, dass WhatsApp Nutzerdaten mit Facebook teilen will, eine entsprechende Berechtigung holte sich der Messenger-Dienst durch eine Änderung seiner Nutzungsbedingungen ein - ein Detail, das nahezu alle Nutzer einfach übersehen haben dürften. Mit diesem Schritt verstößt Facebook nach Ansicht von Experten allerdings gegen Vorgaben der EU. Im Jahr 2014 hatte Facebook den Messenger übernommen - und die EU hatte der Firmenfusion nur unter der Bedingung zugestimmt, dass beide Unternehmen weiterhin getrennt voneinander operieren würden. 




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