Golden Ager machen mobil

Doro PhoneEasy 740

Es ist schon mutig, sich als Erster an ein Smartphone für Senioren zu wagen, und bereits das Layout zeigt, dass der schwedische Spezialist dabei eher vorsichtig vorgegangen ist. Denn der Nutzer hat die Wahl zwischen einem Touchscreen und einer Zifferntastatur, die sich unter einem Slider verbirgt. Das soll die Scheu vor Touchscreens nehmen und gelingt im Alltag so gut, dass sich so mancher Smart­phone-­Freak eine ähnliche physische Tastatur wünschen würde, wenn er nur mal telefonieren möchte.
Zudem lassen sich die vereinfachten Menüs auf dem Bildschirm mit der Wipptaste unter dem Display einfach vertikal bedienen. Android 2.3, das als Betriebssystem verwendet wird, ist selbst für Profis nicht mehr zu erkennen: Keine Icons oder Widgets, sondern Symbole mit klarer und großer ­Beschriftung – die allerdings nicht immer ganz sauber übersetzt ist – dominieren die hauseigene Benutzeroberfläche Doro Experience. Wer über den Touchscreen durch die Menüs steuern will, muss allerdings etwas Nachdruck walten lassen und sich manchmal in Geduld üben, denn der lahme Prozessor mit 650 MHz lässt sich teilweise viel Zeit bei der Arbeit.
Der mobile Web-Zugriff erfolgt dagegen dank HSDPA und WLAN recht zügig – allerdings stellt der Browser die Schrift für die Zielgruppe viel zu klein dar. Im Zuge des vereinfachten Konzepts verweigert der Hersteller leider den Zugriff auf den Play Store von Google und bietet stattdessen in seiner Oberfläche einige wenige zielgruppengerechte Apps zum Kauf oder Gratis-Download an – für manche wenig technikaffine Anwender wird das genau der richtige Weg sein, fortgeschrittenen könnten solche Einschränkungen aber zu weit gehen.
Das Telefon selbst ist solide und wirkt recht hochwertig. Die Zifferntasten sind nicht ganz so üppig dimensioniert wie bei anderen Senioren-Handys, aber immer noch schön groß. Wie in dieser Kategorie üblich gibt es auch eine Notruftaste auf der Rückseite.­ Wer einen solchen Hilferuf absetzt, kann im Gegensatz zu vielen Konkurrenten auch per GPS geortet werden – ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Das Display ist mit einer Diagonale von acht Zentimetern für ein Smartphone nicht allzu groß, auch die Auflösung von 320 x 480 Pixeln ist nicht auf der Höhe der Zeit.
Die 5-Megapixel-Kamera schießt bei ausreichend Licht ordentliche Bilder, ein recht starkes Fotolicht unterstützt den Knipser. Mutig ist allerdings der Preis von 249 Euro – dafür gibt es bereits deutlich besser ausgestattete Smartphones, die sich in der Android-Version zudem ebenfalls für rund 50 Euro mit der als Software-Paket angebotenen Experience-Oberfläche von Doro ausstatten lassen. Doch das besonders einfache Konzept des PhoneEasy 740 wird den Preis für so manchen Käufer rechtfertigen.




Das könnte Sie auch interessieren