Premiere mit Paukenschlag

Test Nokia Booklet 3G: Premiere mit Paukenschlag

Windows 7 ist dagegen kein Unterscheidungsmerkmal mehr. Dass Nokia das neue Betriebssystem mitliefert, ist lobenswert, zumal die Leistungen auch mit der bescheidenen Hardware dieser Gerätekategorie ordentlich sind. Der Windows-Leistungsindex lag beim Booklet 3G bei 2,2, was für ein Netbook einen ordentlichen Wert darstellt. Für die Festplatte wurden immerhin 4,4 Punkte erreicht, während es für den Prozessor nur 2,2 Punkte gab. Damit kann sich das Nokia-Netbook aber kaum von der Konkurrenz absetzen. Es eignet sich mit seiner Hardware zwar für Standardanwendungen, macht aber bei Spielen und anderen grafisch anspruchsvollen Anwendungen schnell schlapp und nimmt sich lange Denkpausen.
Ein Vorteil des Nokia, das ohne Lüfter auskommt, ist seine fast komplette Lautlosigkeit beim Arbeiten. Lediglich die Festplatte macht sich gelegentlich mit einem leisen Schnurren bemerkbar. Die Wärme des Prozessors wird über das Aluminiumgehäuse abgeführt, das beim Arbeiten trotzdem nicht – wie bei anderen Geräten – unangenehm warm wird.
In Sachen Connectivity bietet der kompakte Finne die volle Palette: WLAN mit den Standards 802.11b, g und n sowie Bluetooth 2.1 und HSPA sind an Bord und funktionieren über einen eigenen Verbindungsmanager ohne große Probleme bei der Einrichtung. Für die Nutzung ist noch nicht einmal eine Netzbetreiber-Software nötig.
Für den Akku verspricht Nokia wahre Wunderleistungen: So soll die Laufzeit bei zwölf Stunden liegen und damit deutlich höher sein als bei den Konkurrenten. In der Realität kamen wir bei regelmäßiger Inanspruchnahme des Mobilfunkmoduls auf sechs bis sieben Stunden, was immer noch gut ist.
Alles hat seinen Preis
Diese Leistung fügt sich ins Gesamtbild einer starken Premiere ein: Das Booklet 3G leistet sich kaum technische Schwächen und überzeugt durch sein Design. Allerdings kann es sich technisch kaum von den vielen Konkurrenten absetzen. Und das ist das größte Problem, denn der Preis von über 700 Euro ist viel zu hoch und eigentlich nicht gerechtfertigt. Wenn Nokia für den Edel-Look 100 Euro mehr nehmen würde, wäre das durchaus zu vertreten. Da darf man gespannt sein, wie der Markt den finnischen Debütanten annehmen wird.




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