Musik-Streaming von Smartphone und Tablet

Bluetooth mit Schwächen

Bluetooth ist sicher für viele die naheliegendste Methode, um Musik innerhalb eines Raumes vom Smartphone auf einen Lautsprecher zu schicken. Jedes Smartphone­ hat den Kurzstreckenfunk an Bord, und selbst günstige Docking-Stationen können ohne aufwendige Einrichtung eines eigenen Netzwerks Songs über das ­Bluetooth-Protokoll A2DP empfangen.
Adapter für die Stereoanlage gibt es von unzähligen Anbietern, diese werden einfach am Audioeingang der Anlage angesteckt und mit einer Steckdose mit Strom versorgt. Das Audio­signal vom Smartphone wird dann vom Adapter direkt auf das HiFi-System übertragen.
Doch so einfach die Bluetooth-Technologie im täglichen Gebrauch ist, es gibt auch zwei gravierende Nachteile, die vor dem Kauf einer entsprechenden Lösung bedacht werden sollten. An erster Stelle ist die relativ geringe Reichweite von nur wenigen Metern zu nennen – wer mit dem ­Smartphone die Stereoanlage im anderen Zimmer mit Musik versorgen will, sieht sich oft mit Aussetzern bei der Wiedergabe oder kompletten Verbindungsabbrüchen konfrontiert. Selbst innerhalb eines Raumes können diese Pro­bleme auftreten, je nach Güte der Bluetooth-Komponenten.
Als weiterer Malus ist die deutliche Verschlechterung der Tonqualität gegenüber anderen drahtlosen Technologien und natürlich auch im Vergleich zur Anbindung über Kabel festzustellen. Grundsätzlich muss sich jeder Benutzer darüber im Klaren sein, dass das ausgegebene Signal nur so gut sein kann wie das Ausgangsmaterial (siehe Info-Kasten). Doch auch wer seine Lieder als MP3 mit einer hohen Bitrate von 320 KBit/s auf dem Smartphone gespeichert hat, bekommt aus dem via Bluetooth angeschlossenen Ausgabegerät nur etwa den Qualitätsstandard von UKW-Radio.
Dies liegt jedoch nicht, wie man vermuten könnte, an der maximal möglichen Daten­rate, denn schon seit dem Standard 2.0 sind mit Bluetooth Geschwindigkeiten von bis zu 2,1 MBit/s möglich – mehr als ausreichend für HiFi-Sound. Der Grund ist vielmehr, dass die wenigsten Geräte tatsächlich MP3-Files oder andere Formate direkt übertragen, die Lieder werden stattdessen zuvor Bluetooth-kompatibel gemacht. Der vorgeschriebene Mindeststandard lautet SBC, dieser ist im Gegensatz zu apt-X und AAC kostenfrei. Deshalb beschränken sich die allermeisten Hersteller darauf, nur diesen in ihren Geräten zu verwenden. Durch die erneute Umkodierung leidet die Klangqualität allerdings deutlich, weshalb audiophile Nutzer eher auf Airplay oder andere Technologien mit WLAN setzen.
„Bluetooth ist nur begrenzt tauglich, ­WiFi ist eine gute Lösung, um innerhalb eines Hausnetzwerks Medien zu streamen oder Audiogeräte im Netzwerk zu bedienen“, sagt auch Heiko Panzer, Produkt- und Marketing-Manager beim Sound-Spezialisten Marantz & Boston Acoustics. hinzu kommt, dass Apple den HiFi-Standard apt-X nicht unterstützt - nicht einmal bei seinen 2014 (!) vorgestellten iPhone-Modellen.




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