Leserwahl: Die besten TK- und UC-Hersteller des Jahres 2018

Enterprise: ALE macht wieder das Rennen

Wie auch schon im Vorjahr kann Alcatel-Lucent Enterprise (ALE) den ersten Platz im Großkundensegment für sich verbuchen – im Mittelstandsbereich reicht es in diesem Jahr mit der Note 2,29 „nur“ für den sechsten Platz, nachdem der Hersteller im Vorjahr mit der Note 2,18 noch Platz fünf erzielen konnte.
Im Enterprise-Segment dominiert ALE indes ganz klar das Feld: Der Hersteller ­erzielt in den meisten wichtigen Kategorien wie beispielsweise Produktqualität, ­Support oder Preis-Leistungs-Verhältnis Bestnoten. Zugute mag dem Unternehmen auch kommen, dass es im Vertrieb ausschließlich auf Reseller setzt und keinen Direktvertrieb hat – anders als bei so manchem Wettbewerber sind damit Channelkonflikte ausgeschlossen. Gelobt wurde aber auch das große Portfolio im Bereich Voice und Daten sowie die gute Positionierung am Markt. Kritik gab es ­indes für die komplizierte Installation, andere Teilnehmer wünschten sich eine Vereinfachung bei der Zertifizierung der Mitarbeiter.
Den Ballast von Chapter 11 aus dem vergangenen Jahr hinter sich gelassen hat offenbar Avaya: Nachdem der Hersteller im Jahr 2017 mit der Gesamtnote 2,55 das Schluss­licht im Enterprise-Segment bildete, reicht es diesmal mit der Note 2,32 für Platz zwei. Und auch in den einzelnen Kategorien bewegt sich der Hersteller häufig im oberen Bereich. Einen Ausrutscher gab es bei der Innovationskraft, hier erzielt Avaya nur den vorletzten Platz. Allerdings konnte der Hersteller während Chapter 11 nur mit Einschränkungen in neue Lösungen investieren.
Wie auch schon im vergangenen Jahr schafft es Microsoft auf den dritten Platz im Enterprise-Segment (Note 2,67). Cisco wiederum war bei der letzten Leserwahl mit der Note 2,32 noch auf Platz zwei zu finden – in diesem Jahr reicht es mit der Note 2,75 „nur“ für Rang vier.
Neben Mitel (siehe Seite 10) ist Unify der zweite „Verlierer“ der diesjährigen Leserwahl zum besten TK- und UC-Hersteller: Von Platz zehn (Note 2,39) im Vorjahr rutscht die Atos-Tochter im Mittelstandssegment auf Platz 15 (Note 2,59). In der Kategorie Enterprise belegt der Hersteller mit der Note 2,82 nur noch den sechsten und damit letzten Platz. Bei der Leserwahl im Jahr 2017 erreichte Unify mit der Note 2,42 immerhin noch den vierten Rang.
Gemessen an seinem Marktanteil ist Unify, ehemals Siemens Enterprise Communications, immer noch einer der Platzhirsche im TK- und UC-Bereich – sowohl im Mittelstands- als auch im Enterprise-Bereich. Das vergleichsweise schlechte Abschneiden der Münchner dürfte deshalb vor allem an weichen Faktoren liegen: So steht beispielsweise erst seit vergangenem Sommer fest, dass Atos die Produktsparte Unify nicht verkaufen wird. Im Zuge der Integration in die neue Mutter wurden allerdings etliche Stellen gestrichen, darunter leidet auch der Support. Im Enterprise-Bereich betreibt der Hersteller zudem einen Direktvertrieb, das sorgt für Misstrauen bei den Partnern. Darüber ­hinaus hat Unify die direkte Betreuung von Partnern in diesem Segment zurückgefahren und zu großen Teilen an die Distributoren ausgelagert. All dies fließt in die Bewertung mit ein, ein Teilnehmer der Leserwahl kritisiert deshalb: „Unify wird immer unberechenbarer.“
Insgesamt war das Rennen um die ­einzelnen Plätze in den jeweiligen Kategorien recht eng und es gab auch die ein oder andere Verschiebung. Eine detaillierte Auswertung der Ergebnisse liefert auch in diesem Jahr unser Report (siehe Kasten). Es wird auf jeden Fall spannend, welche Veränderungen es im kommenden Jahr geben wird.




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