MWC-Review: Die Entdeckung der Schnelligkeit

Startschuss 2020

2020 geht es aller Voraussicht nach los mit dem superschnellen Netz, das Bandbreiten von 7,5 GBit/s erreichen soll – und damit die Frage nach der Übertragungsgeschwindigkeit unwichtig werden lässt (zum derzeitigen Stand siehe Kasten: Die Netze von heute). Aus Sicht von Bruno ­Jacobfeuerborn ist das bereits „um die Ecke“: Deshalb hat der Technikchef der Telekom Deutschland und Chairman des NGMN Board (Next Generation Mobile Networks) auf dem MWC ein „White Paper“ zur Einführung von 5G vorgestellt.
Anders als so mancher Netzausrüster vermeidet es das NGMN Board dabei, auf mögliche Details zur Technik einzugehen. Ziel sei es vielmehr zunächst, einen globalen Standard zu etablieren. „Wir wollen quasi eine gemeinsame, globale Sprache – denn Kommunikation kennt keine Ländergrenzen“, so Jacobfeuerborn. Aus seiner Sicht sollte die Technik den „Use Cases“, also den Anwendungsszenarien der potenziellen Nutzer folgen. Diese werden bereits reichlich diskutiert, etwa im Gesundheitswesen oder der Automobilbranche.
Um 5G beispielsweise in der Steuerung selbstfahrender Autos einzusetzen, müsste die Latenzzeit auf den Bereich von einer Millisekunde fallen, verbunden mit einer extremen Verlässlichkeit. Wollte man 5G auch in der Luftfahrt nutzen, so müssten die bisherigen Grenzen von 350 bis 500 km/h für die Geschwindigkeit eines Mobilfunkteilnehmers deutlich erhöht werden.
Und wenn das „Internet of Things“ (IoT) so realisiert wird, wie es viele heute erwarten, kommt man im Jahr 2020 vielleicht auf 50 bis 100 Milliarden Geräte, die irgendwie den Weg ins Netz finden müssen – mit der Konsequenz, dass deutlich mehr Funkzellen erforderlich sind: Gut möglich, dass alle 100 Meter ­eine kaum sichtbare Basisstation steht, die im Übrigen auch noch eine deutlich energieeffizientere Datenübertragung ermöglichen muss als heute.




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