Unter Auflagen 20.07.2016, 11:17 Uhr

EU-Kommission gibt grünes Licht für deutsche Vectoring-Pläne

Die EU-Kommission hat die nachgebesserten Vectoring-Pläne der Bundesnetzagentur unter Auflagen durchgewunken. Die Telekom-Wettbewerber reagieren auf die Entscheidung mit Unverständnis.
Ampel schaltet auf Grün
(Quelle: tang90246 - Fotolia.com)
Der Ausbau schneller Internet-Verbindungen mit Hilfe der umstrittenen Vectoring-Technologie in Deutschland kann demnächst beginnen. Die EU-Kommission gab am Dienstag grundsätzlich grünes Licht für den nachgebesserten Plan der Bundesnetzagentur.
Zugleich mahnte sie in Details weiteres Entgegenkommen der deutschen Behörde an und erwartet ihre Vorschläge dazu nach der Sommerpause. Dabei geht es vor allem um die Bedingungen für Telekom-Wettbewerber. Deren Branchenverbände BREKO, BUGLAS und VATM bedauerten dennoch, dass es kein weiteres vertieftes Prüfverfahren geben wird.
Beim Vectoring können in herkömmlichen Kupferkabel-Leitungen Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde erreicht werden. Die Telekom-Wettbewerber kritisierten, dass damit in den betroffenen Bereichen die wirtschaftliche Grundlage für einen Ausbau deutlich schnellerer Glasfaserleitungen wegfalle.
Zudem ist es technisch aktuell so, dass nur ein Anbieter Vectoring in einem Nahbereich ausbauen kann. Konkurrenten kritisierten, dass nach den ursprünglichen Auswahl-Kriterien die Telekom bessere Chancen hätte, den Zuschlag zu bekommen. Auch die Kommission schätzte, dass an sie 90 Prozent der Nahbereiche gehen könnten. Nach den im Mai eingeforderten Änderungen könnten die Wettbewerber in 30 Prozent mehr Nahbereichen zum Zuge kommen, zeigt sich die Brüsseler Behörde überzeugt. Jetzt will sie unter anderem die Konditionen im Auge behalten, zu denen andere Anbieter in die Vectoring-Netze dürfen.




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